Wer geht mehr Risiken ein: Ich oder Gott?
Im heutigen Tagesevangelium (Mt 19, 27-29) zeichnet sich Petrus durch eine recht ungewöhnliche Frage aus. Es ist überraschend, aus dem Mund des ersten Papstes eine solche Frage zu hören: „Herr, was werde ich haben, wenn ich dir folge?“ Oder anders gesagt: „Herr, welche Hilfe bringt mir das?“ Doch wenn wir in uns hineinschauen, stellen wir fest, dass auch in unserem Herzen ähnliche Ängste und Unsicherheiten aufkommen. Viele Christen glauben, dass sie, wenn sie radikal anfangen, ein frommes Leben zu führen, dann werden sie: Von Unglück verschont bleiben, im Beruf erfolgreich sein, ein wolkenloses und friedvolles Leben führen…
Es versteht sich von selbst, dass solche Erwartungen mit großer Enttäuschung erfüllt werden. Der Apostel Petrus hatte ein Leben voller Kämpfe und beendete es mit dem Märtyrertod. Dasselbe gilt für andere Apostel und viele Heilige der Kirche.
Denken wir über unser Risiko und Gottes Risiko nach. Wer riskierte mehr: Petrus, der sein Zuhause in Bethsaida, einer Fischerfarm am Ufer des Sees Genezareth, und seine Schwiegermutter verließ, oder Jesus, der es wagte, ihm die Schlüssel zum Reich Gottes zu geben, obwohl er wusste, dass dieser ihn sogar verleugnen könnte?
Wer geht mehr Risiken ein: Ich oder Gott?
Ihr Yaroslav Kryzhanovskyy, Pastoralreferent
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"Absprung" von Christiane Raabe - Pfarrbriefservice.de